
Die neuen Regelungen bringen Verbesserungen für Radfahrende. © ADFC
Gemeinsame Presseinformation: BUND und ADFC begrüßen Stärkung des Radverkehrs
BUND und ADFC begrüßen Stärkung des Fahrradverkehrs in Niedersachsen – Kritik an Antrag der CDU
Gemeinsame Presseinformation
BUND und ADFC begrüßen Stärkung des Fahrradverkehrs in Niedersachsen – Kritik an Antrag der CDU
Hannover, 09.09.2025 - Der Niedersächsische Landtag stimmt am 10. September 2025 über den Ausbau des Radverkehrs im Bundesland ab. Laut einem Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und Grüne soll Niedersachsen als Fahrradland Nr. 1 gestärkt werden. Der BUND Niedersachsen und der ADFC Niedersachsen unterstützen ausdrücklich das Ziel, den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr bis spätestens 2030 auf mindestens 25 % zu erhöhen. Doch die vorgeschlagenen Maßnahmen reichen dafür nicht aus: Es fehlen ausreichend Mittel und Planungskapazitäten, um den Prozess voranzubringen.
BUND und ADFC fordern vom Landtag, die Arbeit der Radverkehrsbeauftragten und der zuständigen Landesbehörde personell zu stärken, damit Planungen schneller umgesetzt werden können. Zusätzlich sollte die Landesregierung mehr externe Planungsaufträge vergeben, um die Ausbauziele von Radwegen an Landes- und Bundesstraßen zu erreichen. Intern muss die Landesregierung zudem prüfen, wo die größten Beschleunigungspotenziale liegen, und passende Maßnahmen festlegen. Auch eine landesweite Bedarfsanalyse für Bike+Ride-Anlagen ist nötig, um Rad und öffentlichen Nahverkehr besser zu verknüpfen. Die noch offenen Maßnahmen aus dem aktuellen Fahrradmobilitätskonzept müssen 2025 abgeschlossen werden – dazu gehört die Prüfung, in welchem Umfang landwirtschaftliche Wege, Wirtschafts- und Waldwege für den Radverkehr geöffnet und in das Netz eingebunden werden können.
Eine Steigerung des Fahrradanteils gelingt nur durch ein attraktives Fahrradnetz. Deshalb muss die Landesregierung nicht nur die Neubaurate, sondern auch die Sanierungsrate stärker in den Blick nehmen. Denn 20 % der Radwege an Landesstraßen sind bereits heute in einem mittleren oder sogar schlechten Zustand. Um den Bestand zu erhalten, müssten von den 7.800 km Radwegen an Bundes- und Landstraßen jedes Jahr mindestens 235 km saniert werden – bei einer Lebensdauer von 30 Jahren. Neben Neubau muss daher auch die Instandhaltung fester Bestandteil des Radwegekonzeptes werden.
ADFC und BUND begrüßen, dass SPD und Grüne nach Gesprächen und einer Stellungnahme des BUND im April ihren Antrag nachgebessert haben: Das Fahrradmobilitätskonzept soll nun vor seiner Weiterentwicklung evaluiert und bestehende Lücken im Radwegenetz geschlossen werden. Die CDU streicht diese Punkte in einem Änderungsantrag. Die Verbände kritisieren das stark.
Der Änderungsantrag der CDU würde den Umwelt- und Naturschutz zugunsten eines vermeintlich schnelleren Ausbaus schwächen. So würde auf Stellungnahmen der Unteren Naturschutzbehörden zukünftig verzichtet werden, sowie auf eine Beteiligung von Verbänden. Das lehnen BUND und ADFC strikt ab, denn die Naturschutzbehörden müssen fachlich bewerten, welche Eingriffe in die Landschaft vertretbar sind und welche nicht. Auf ihre Expertise zu verzichten, wäre ein gefährlicher Rückschritt für den Natur- und Umweltschutz. Vereinfachte
Verfahren können zwar im Einzelfall sinnvoll sein, müssen jedoch zwingend klare Beteiligungsrechte für die Öffentlichkeit enthalten und sicherstellen, dass die einschlägigen Richtlinien zum Schutz von Bäumen eingehalten werden.
Pressestelle des ADFC Niedersachsen: Isabella Breeck, Referentin für Radverkehr und Interessenvertretung, Tel. (01522) 4408733, Isabella.breeck [at] adfc-niedersachsen.de, www.niedersachsen.adfc.de
Pressestelle BUND Niedersachsen: Tel. (0511) 965 69 – 32, Mobil (0151) 185 576 28, presse [at] nds.bund.net, www.bund-niedersachsen.de